Aktienorientierte Altersvorsorge
Der demographische Wandel stellt das staatliche
Umlageverfahren in Deutschland vor immer größere Herausforderungen. Die Folge
ist, dass die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung nur dann
gewährleistet ist, wenn das Renteneintrittsalter deutlich auf über 70 Jahre
erhöht wird, die Beiträge steigen, das Rentenniveau abgesenkt wird und/oder der
Fehlbetrag über zusätzliche Zuschüsse aus Steuermitteln kompensiert wird.
Um dieses Finanzierungsproblem abzumildern, wird die
gesetzliche Rentenversicherung schon heute mehr und mehr durch Bundeszuschüsse gestützt,
d.h. es werden Steuergelder dazu verwendet, um die gesetzlichen
Rentenversprechen zu halten.
Aktienanlage
Um die Lücke in der gesetzlichen Rentenversicherung zu
schließen, müssen die Erwerbstätigen mehr Geld für die zusätzliche
Altersvorsorge zurücklegen. Die Aktienanlage per Investment- oder Indexfonds
(ETF) ist hier alternativlos, da keine andere Anlageklasse in der Lage ist, mit
gleicher Sicherheit eine entsprechend attraktive Rendite zu erzielen.
Nur warum gelten Aktien in der Öffentlichkeit, Politik
und unter vielen Anlegern immer noch als „spekulative“ Wertpapiere, von denen
man lieber die Finger lassen sollte?
Wer am Aktienmarkt auf kurzfristige Spekulationsgewinne
setzt, geht hohe Risiken ein. Das Gegenteil hiervon ist die Langfristanlage,
die für die Altersvorsorge ausschließlich relevant ist. So zeigt sich, dass
über längere Anlagehorizonte, d.h. idealerweise das Ansparen von 20, 30 oder 40
Jahren hinweg, ausschließlich positive Erträge erwirtschaftet werden. Der
Befund, dass bei der Aktienanlage das Risiko von Verlusten mit der Dauer des
Anlagezeitraums stark abnimmt, wird wissenschaftlich eindeutig bestätigt.
Kapitalgarantien
Diese empirische Erkenntnis ist von fundamentaler
Bedeutung für die rentenpolitische Frage, ob es sinnvoll und notwendig ist, bei
Altersvorsorgeprodukten mindestens die eingezahlten Beiträge zu garantieren.
Der Befund zum deutschen Aktienmarkt lässt sich auf den
weltweiten Maßstab übertragen. Auch die tatsächliche historische
Wertentwicklung von Sparplänen mit monatlichen Einzahlungen in marktübliche
Investmentfonds bestätigt dieses Bild.
Bei einer Lebenserwartung von 20 und mehr Jahren nach
Renteneintritt ist das oft befürchtete Szenario, „mitten in einem Crash“
plötzlich das gesamte Portfolio zu ungünstigen Konditionen verkaufen zu müssen,
nicht realistisch.
Dass Kapitalgarantien dem Anleger zwar Sicherheit
versprechen, diese Sicherheitsversprechen aber mit Kosten verbunden sind, ist
in unterschiedlichen Studien nachgewiesen worden. Je höher die garantierte
Auszahlung, desto geringer die Rendite.
Fazit
Wer sich seinen Lebensstandard im Alter sichern
möchte, sollte Aktieninvestments in seine Vorsorgestrategie unbedingt mit
einbeziehen und ggf. auf Kapitalgarantien verzichten.